Der gute Ruf des Weins von Lesbos begann in der Antike und ihre Weine waren gefragt wie der Wein von Mithymna, der als Nektar der olympischen Götter galt.
Die Erwähnung des berühmten Weines von Lesbos in den homerischen Epen drückt nicht klar aus, was Athenaios (griechisch „Ἀθήναιος“ – war ein griechischer Poikilograph aus Naukratis in Ägypten) gegenüber den Sophisten ausdrückt und sagt: „Mit dem Wein von Lesbos, kann sich keiner vergleichen.“
Im 4. Jahrhundert v. Chr. war es einer der berühmtesten und teuersten griechischen Weine, etwas was auch bis in die Römerzeit erhalten blieb. Berühmt war der Wein von Lesbos ebenso in den Jahren der byzantinischen Ära, als auch in den Harems der Sultane des Osmanischen Reiches.
Auf Lesbos war der Rotwein gefragt und in Istanbul kam er mit Booten in Krügen mit sechs Okaden an.
„Die Ernte begann unmittelbar nach dem 14. September (dem Fest der Heiligen Kreuzes). Die ganze Familie ging zum Weinberg. Sie ernteten mit Spaß und Gesang, ohne jedoch die Arbeit zu unterbrechen. Wenn die Sonne mittags brannte, tauchten sie ins Meer ab, um sich abzukühlen. Sie schwammen nackt, Männer getrennt von Frauen. Dann setzen sie sich zum Essen hin, aber kein gekochtes Essen, denn am Tag der Ernte wurde nicht kocht.
Die Trauben wurden von Eseln zu den Sommerhäusern getragen. Am nächsten Tag begann die Arbeit der „Aplotaria“. Sie legten Besen ab, die von der Wiese und den Weizenstielen geschnitten wurden. Darauf legten sie die Weintrauben, wohlduftende Rubine, die in der Sonne in verschiedenen Farben schimmerten.
Jemand, normalerweise ein Kind, bewachte sie vor Vögeln und Insekten. Sie ließen sie einige Tage lang trocknen, wo sie das viele Wasser verloren und ihr süßer Saft blieb. Sie legten die Trauben auf dem Hof . Stellten zwei Stative auf und hielten die Presse auf einer Seite höher, damit der Most fließen konnte. Die Jungen traten darauf, während die Mädchen die Trauben trugen, die Traubenstängel aus der Presse nahmen, sie ein wenig mit der Hand drückten und in Eimer legten. Sie taten dasselbe mit den ausgedrückten Trauben. Im Keller lagerten sie den Most in Tongefäße und anderswo die Traubenstängel und die ausgedrückten Trauben. Der Most wurde mit der Zeit zu Wein und die Traubenstängel wurden in Kesseln für Raki gekocht. Nach dem Fußdrücken fand die große Feier statt. “
Quelle: V. Platanou, Griechische Volksfeste, Athen 1963, S. 72-79